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SCHEIDUNG


EHEGATTENUNTERHALT

Ehegattenunterhalt? Wozu?

Wenn eine Ehe zerbricht, kann ein Partner finanziell schlechter gestellt sein als der andere, um weiterhin unabhängig zu leben. Schlechter verdienende oder nicht verdienende Ehepartner können Anspruch auf Unterhalt haben, um wieder auf die Beine zu kommen und einen gewissen Lebensstil beizubehalten, an den sie sich während der Ehe gewöhnt haben.

Sind Sie nicht begeistert, Unterhalt zu zahlen? Bei der Heirat haben Sie «ja» gesagt, u.a. auch zu ehelichem und nachehelichem Beistand.

Ferner vergessen Sie nicht, dass der Unterhalt von zwei Haushalten mehr kostet als einer. Folglich kann nicht jede Familie diesen Lebensstil beibehalten und gleichzeitig für ihre Kinder sorgen. Wie ist bei einem Manko vorzugehen? Wer wird berücksichtigt? Welche Prioritätenliste gilt?

Festsetzung des Ehegattenunterhalts

Das Schweizerische Zivilgesetzbuch nennt mehrere Faktoren, die ein Richter bei der Festlegung der Höhe und Dauer des Ehegattenunterhalts zu berücksichtigen hat, wie beispielsweise die Dauer der Ehe, den Lebensstandard und die Aufgabenteilung während der Ehe, das Alter und die Gesundheit der Ehegatten, das Einkommen und das Vermögen. Das Gericht berücksichtigt auch die Möglichkeiten Ihres Ehepartners, einen Arbeitsplatz zu finden.

Oft hat ein Ehepartner seine Karriere geopfert, um die Kinder zu erziehen oder den beruflichen Aufstieg des Ehepartners zu unterstützen.

Vorläufiger Ehegattenunterhalt während des Getrenntlebens und des Scheidungsverfahrens

Das Leben geht weiter, während Sie getrennt leben. Rechnungen sind zu zahlen, auch jetzt bei zwei Haushalten, oft nur einem Einkommen und allenfalls auch noch gebundenem Eigenkapital in Ihrem Wohneigentum. Vorläufiger Ehegattenunterhalt deckt Ihren unmittelbaren finanziellen Bedarf, Ihre täglichen Lebenskosten, um die Trennung zu bewältigen, bis die Scheidung abgeschlossen ist. Ein Richter wird Ihre finanziellen Bedürfnisse und Ihre Nettoeinkommen berücksichtigen, wenn er bestimmt, wer wie viel Ehegattenunterhalt pro Monat zahlen oder erhalten soll.

Unterhalt nach der Scheidung

Was sind die Voraussetzungen des nachehelichen Unterhalts?

Entscheidend für den nachehelichen Unterhaltsanspruch des geschiedenen Ehegatten ist die Frage nach der lebensprägenden Ehe. Diese ist im Einzelfall zu prüfen.

In einigen Fällen kann der Richter anordnen, dass Ihr Ex-Ehepartner für eine bestimmte Zeit nach der Scheidung Unterhalt zu zahlen hat, vor allem in langjährigen, lebensprägenden Ehen, in denen ein Ehepartner zu Hause blieb, die Kinder erzog, seine ökonomische Selbständigkeit aufgegeben hat und nicht mehr seine frühere berufliche Stellung fortsetzen kann. Dem benachteiligten Ehepartner soll der gleiche Lebensstandard wie während der Ehe ermöglicht werden.

Die Frage der Erwerbstätigkeit betrifft die Eigenversorgungskapazität. Ein Anspruch auf Unterhalt besteht lediglich, wenn es einem Ehegatten nicht möglich und nicht zumutbar ist, selbst für sich aufzukommen.

Kinderbetreuung kann den hauptbetreuenden Elternteil eine Zeitlang vom Arbeiten abhalten, bis die Kinder eingeschult sind (sog. Schulstufenmodell).

Unterhaltszahlungen werden heute in der Regel – wenn überhaupt – nur noch für einen begrenzten Zeitraum gewährt. Ziel ist es, die wirtschaftliche Eigenständigkeit jedes Ehepartners in absehbarer Zeit zu fördern, wie durch Erwerb beruflicher Fähigkeiten oder Absolvieren einer Aus- respektive Weiterbildung. Der Richter berücksichtigt dabei das Alter, die Fähigkeiten, die Ausbildung, die Möglichkeit einer Umschulung und die realistische Chance, dass der empfangende Ehegatte eine Arbeit findet, die es ihm ermöglicht, für sich selbst aufzukommen.

Das schweizerische Scheidungsrecht geht vom Zerrüttungsprinzip aus, unabhängig vom Verschulden. Selbst wenn Sie betrogen wurden, kann Ehegattenunterhalt gewährt werden, so ungerecht das auch sein mag.

Verzicht auf Ehegattenunterhalt

Ein Ehepartner kann bei genügendem Verdienst auf Alimente verzichten und trotzdem finanziell unabhängig bleiben.

Änderung und Beendigung des Ehegattenunterhalts

Siehe Streitigkeiten bzw. Probleme nach der Scheidung.

Zögern Sie nicht, mich zu kontaktieren. Ich kann Sie durch den Prozess führen, beginnend mit der Analyse Ihres Lebensstils und der bisherigen finanziellen Ausgaben. Ihr Einkommen und Ihr Bedarf sind basierend auf dem während der Ehe etablierten Lebensstandards genau zu dokumentieren.

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